Unter der Überschrift DE-HEIMATIZE IT! versammelt der 4. Berliner Herbstsalon eine Werkschau bildender Künstler*innen mit einem umfangreichen Theater- und Performanceprogramm, einer Konferenz und einer Young Curators Academy, um aus intersektional feministischer Perspektive über Konstruktionen von Identität, Nation und Zugehörigkeit zu diskutieren.
Wir nehmen die Hochkonjunktur der Debatten von rechten und konservativen Kräften um Heimat zum Anlass, um die kolonialen, faschistischen und patriarchalen Gewaltpotentiale von »Heimat« offenzulegen.
Mit dem Siegeszug von männlichem Autoritarismus, Nationalismus und neoliberalen Regimen geht der Ausschluss von Entrechteten und Enteigneten einher. »Heimat« ist also immer auch »Vaterland«, ihre mehrheitsfähige Etablierung ein Akt der Privilegierten. In Anlehnung an Bilgin Ayatas Forderung »De-heimatize Belonging!« rücken wir gesellschaftliche Ausschlusskriterien von race, class, gender in den Blick und fragen: Wie können wir andere Zugehörigkeiten denken? Der 4. Berliner Herbstsalon lädt unter DE-HEIMATIZE IT! ein, solidarische Praktiken gegen Unterdrückung und Ausschluss zu entwickeln und gemeinsam der -ismen-Kultur neue Impulse entgegenzusetzen.

Zum Editorial von Shermin Langhoff