Henrike Naumann

Werk

Tag X
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Installation, 2019

Henrike Naumann eröffnet mit Tag X eine merkwürdige Gedenkstätte im Haus der Statistik. Ausgestellt ist ein Video, in dem sich ein anonymer Zeitzeuge an einen politischen Umsturz in Deutschland erinnert. Die Bilder zeigen Demonstrationen und Gewalt auf dem Berliner Alexanderplatz. Im Verlauf des Videos verschwimmen die Ereignisse. Geht es um 1989 oder um 2019? Wurde der Sozialismus besiegt, oder mit einer rechten Revolution ein neuer Staat errichtet?

Hintergrund der Arbeit sind 2018 bekannt gewordene Prepper-Netzwerke, welche sich auf einen gewaltsamen Systemwechsel in Deutschland vorbereiten und Verbindungen zu Polizei, Bundeswehr und Verfassungsschutz unterhalten. Naumann thematisiert diese Geschehnisse anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls in einem dystopischen Szenario rechter Umsturzphantasien. Wohnaccessoires und Designklassiker werden zu Waffen, mit denen am Tag X in Deutschland jeder mitkämpfen kann.

Tag X findet in Kooperation mit der Kulturprojekte Berlin GmbH anlässlich der Festivalwoche „30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“ im Rahmen des 4. Berliner Herbstsalons statt.

4–17/NOVEMBER
TÄGLICH MO–FR 16:00–22:00 Uhr, SA+SO 12 :00–22:00 Uhr

Foto: © Lutz Knospe

Henrike Naumann, geboren 1984, lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. auf der Ghetto Biennale, Port-au-Prince (2015 und 2017), zur Riga Biennale (2018), zur Busan Biennale (2018), beim steirischen herbst (2018) und im MMK Frankfurt (2018). Teilnahme am 3. Berliner Herbstsalon (2017) mit der Arbeit Das Reich.