Ausstellung

Zur mittlerweile vierten Ausgabe des Berliner Herbstsalons hat das Maxim Gorki Theater eine dreiwöchige Werkschau mit über 40 bildenden Künstler*innen rund um das Theater, das Palais am Festungsgraben, das Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum, die East Side Gallery, das Haus der Statistik sowie im SCOTTY e.V. veranstaltet.

Unter der Überschrift DE-HEIMATIZE IT! versammelte die von Shermin Langhoff mit Aljoscha Begrich und Cagla Ilk (Mitarbeit: Elena Sinanina) organisierte Ausstellung künstlerische Positionen, die aus einer intersektional feministischen Perspektive über Konstruktionen von Identität, Nation und Zugehörigkeit diskutierten.
Zahlreiche Besucher*innen betrachteten Videoarbeiten, Installationen, Skulpturen u.v.a., die sich mit der kritischen Befragung des toxisch-männlichen Blicks auf Körper, der Geschichte der Unterdrückung nicht-weißen Wissens und Erzählens sowie struktureller rassistischer und sexueller Gewalt auseinandersetzten oder um die Tradierung von Mythen und der Frage nach Historiografie, verdrängter und unterdrückter Geschichte in Kunst und Politik kreisten.

Der 4. Berliner Herbstsalon hat somit die Hochkonjunktur gegenwärtiger Debatten von rechten und konservativen Kräften um »Heimat« zum Anlass genommen, um die kolonialen, faschistischen und patriarchalen Gewaltpotentiale von »Heimat« offenzulegen. Denn mit dem Siegeszug von männlichem Autoritarismus, Nationalismus und neoliberalen Regimen geht der Ausschluss und Ausbeutung einher.

Der Herbstsalon hat Künstler*innen eingeladen, aus unterschiedlichen Perspektiven, Hintergründen und Motiven die Mythen des Patriarchats zu zerlegen und zerstreuen, zu verbiegen und zu verformen. Die Ausstellung stützte sich dabei auf intersektionale Perspektiven, das heißt: künstlerische Positionen, die sich mit den verschiedenen Mechanismen von Ausgrenzung und Ungleichheit in Hinblick auf race, class und gender und deren Schnittpunkte beschäftigten. Die Ausstellung als ganzes versteht sich als Projekt der Solidarisierung, als große Kreuzung, an der die Themen und Konflikte zusammenlaufend betrachtet und verstanden werden konnten.