Natasha A. Kelly

Werk

Millis Rising - Eine Filmthyologie
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Video, 2019

Die für den 4. Berliner Herbstsalon produzierte »Filmythologie« knüpft an Kellys Film Millis Erwachen an und eröffnet neue Erzählperspektiven auf die Lebensrealitäten von Schwarzen Frauen in Deutschland. Ziel des Kurzfilmes ist es, durch Fragen kolonialisierte Sehgewohnheiten zu durchbrechen und am Beispiel von Kirchners Model Milli europäische Ästhetik zu dekolonialisieren.

Foto: © Lutz Knospe

Millis Erwachen
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Installation, 2018

Titelgebend für Kellys Arbeit ist die Protagonistin des Bildes Schlafende Milli (1911) von Ernst Ludwig Kirchner. Sein erotisierender, exotisierender Blick steht exemplarisch dafür, wie Schwarze Frauenkörper bis in die Gegenwart markiert und objektifiziert werden. Auf der Grundlage des Schwarzen Feminismus bringt Kelly die Stimmen von acht Schwarzen Frauen verschiedener Generationen zusammen. Es entsteht ein filmischer »Quilt«, bei dem ihre Biografien »zusammengewebt« und die Vielfältigkeit und Verwobenheit Schwarzer deutscher Geschichte(n) reflektiert wird/werden.

Foto: © Lutz Knospe

Natasha A. Kelly lebt und arbeitet in Berlin. Die Kommunikationssoziologin mit den Forschungsschwerpunkten Post-/Kolonialismus und Feminismus verbindet Theorie und Praxis. Millis Erwachen wurde von der 10. Berlin Biennale in Auftrag gegeben und u.a. im Museum für Moderne Kunst MMK Frankfurt und in der Bundeskunsthalle gezeigt.