Konferenz

De-heimatize Belonging

»Heimat« ist wieder angesagt: nach dem Ende der großen Erzählungen des 20. Jahrhunderts erscheint die Flucht in die nationale Enklave wie eine rettende Vision. Die Lücke wird wieder gefüllt durch die Mythen von nationaler Einheit, klassischen Geschlechterrollen und »natürlichen« Hierarchien. Die Konferenz De-heimatize Belonging versteht sich als diskursive Intervention des 4. Berliner Herbstsalons und wird vom 25. bis zum 27. Oktober 2019 an der Humboldt-Universität zu Berlin und im Maxim Gorki Theater stattfinden. Ausgehend von aktuellen Debatten um »Heimat« und Identität eröffnen Vertreter*innen des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), der Humboldt Universität zu Berlin und des Center for Intersectional Justice und ihre Gäste eine intersektionale Perspektive auf die Verbindungen von Kolonialismus, Rassismus, Sexismus, Kapitalismus und »Heimat«. Über Gender Studies, digitale Technologien und Aktivismus hinweg spüren sie dem von Prof. Dr. Bilgin Ayata im Prolog formulierten Konzept De-heimatize Belonging nach. Zunächst wird De-heimatisierung aus historischen und zeitgenössischen Perspektiven beleuchtet (Prof. Dr. Bilgin Ayata). Im Panel Algorithmen der Zugehörigkeit (Prof. Dr. Manuela Bojadžijev) wird diskutiert, inwieweit digitale Technologien zur Entstehung neuer Formen von Identität und Zugehörigkeit beitragen und lokale Verortung transformieren. Anschließend untersuchen Prof. Dr. Julia Roth und PD Dr. Gabriele Dietze mit ihren Gästen den Zusammenhang von »Heimat«, Rechtspopulismus und Geschlecht und diskutieren kreative Re-Adressierungen von »Heimat«. So, dass Dr. Emilia Roig die Frage stellen kann: Was bedeutet das in Aktion? Prof. Dr. Gina Athena Ulysse und Michelle Higgins schließen die Konferenz mit zwei Lecture-Performances ab. Sie geben einen Ausblick darauf, inwie fern ein spirituell-metaphysisches Bewusstsein als Teil politischer Aktion begriffen werden kann. Wie behalten wir Hoffnung und Widerstandskraft in aktivistischen Kontexten, um uns neu zu begegnen in Strukturen der planetarischen Vernetzung?

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Mit Prof. Dr. Bilgin Ayata, Prof. Dr. Manuela Bojadžijev, Prof. Dr. Ethel Brooks, Prof. Dr. Gabriele Dietze, Prof. Dr. Fatima El-Tayeb, Prof. Dr. Naika Foroutan, Prof. Dr. Olubukola Gbadegesin, Dipl. Pol. Damian Ghamlouche, Prof. Dr. Agnieszka Graff, Prof. Dr. Seda Gürses, Esra Karakaya, Donna Miranda, Prof. Dr. Winifred Poster, Dr. Emilia Roig, Prof. Dr. Julia Roth, Prof. Dr. Birgit Sauer, Prof. Dr. Nishant Shah, Prof. Dr. Robbie Shilliam uvm.

Die De-heimatize Belonging Konferenz ist ein Projekt des Maxim Gorki Theaters mit der Humboldt Universität zu Berlin / Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung im Rahmen des 4. Berliner Herbstsalons in Kooperation mit dem Centre for Intersectional Justice gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Initiiert von Shermin Langhoff, hosted by Bilgin Ayata Universität Basel, Naika Foroutan, Damian Ghamlouche und Manuela Bojadžijev Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung/ Humboldt-Universität zu Berlin, Julia Roth Universität Bielefeld, Gabriele Dietze Humboldt-Universität zu Berlin, Emilia Roig Center for Intersectional Justice, Rebecca Ajnwojner Maxim Gorki Theater