Konferenztag 1

De-heimatize Belonging

10:00 – 12:00 Uhr
PANEL 1: DE-HEIMATISIERUNG AUS HISTORISCHEN UND ZEITGENÖSSISCHEN PERSPEKTIVEN

Host: Prof. Dr. Bilgin Ayata

Der Begriff »Heimat« ist aus der spezifischen politischen und ideologischen Geschichte Deutschlands hervorgegangen und wurde häufig als unübertragbar in andere Sprachen angesehen. Dennoch erweisen sich Ausschluss-, Unterdrückungs-, und Besetzungspraktiken unter dem Banner von »Heimat« zusammen mit der politischen Währung von rassistischen Heimatpolitiken über Zeit und Raum hinweg auf der Welt beständig. Dieses Panel wird die Rolle von Rassismus in Konzeptionen von »Heimat« aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen und diskutieren was Vorbedingungen für Formen von Zugehörigkeit jenseits der Vergangenheit und aktueller rassifizierter Heimatkonzeptionen sein könnten.

Mit:
Prof. Dr. Robbie Shilliam
Prof. Dr. Fatima El-Tayeb
Eren Keskin

Moderation: Prof. Dr. Bilgin Ayata

14:00 – 15:30 Uhr
PANEL 2: ALGORITHMEN DER ZUGEHÖRIGKEIT

Host: Prof. Dr. Manuela Bojadžijev

Digitale Technologien tragen zur Entstehung neuer Formen von Identität und Zugehörigkeit bei und transformieren Raum, Distanz und lokale Verortung. Digitale Plattformen ermöglichen neue Räumlichkeiten von Arbeit, Interaktion und Sozialität; neue Konfigurationen virtueller Migration und digitaler Heimat entstehen. Gleichzeitig reproduzieren und transformieren sich historisch gewachsene Herrschaftsverhältnisse auch im Digitalen. Sie sind in die digitalen Infrastrukturen, Datensets, Algorithmen und Interaktionsregeln, also die politische und affektive Ökonomie des Internets, eingeschrieben. Das Panel entwickelt eine kritische Perspektive auf diese Verhältnisse und diskutiert verschiedene Strategien im Zeitalter der ubiquitären Digitalität – von digitaler Selbstorganisation zu Post-Colonial Computing, von Cyberfeminismus zu digitalen Gemeinschaften.

Mit:
Prof. Dr. Winifred Poster
Prof. Dr. Nishant Shah
Prof. Dr. Seda Gürses

Moderation: Prof. Dr. Manuela Bojadžijev

16:00 – 17:30 Uhr
PANEL 3: RECHTSPOPULISMUS, GENDER UND NEUE »HEIMAT«-ADRESSEN

Hosts: Prof. Dr. Julia Roth und Prof. Dr. Gabriele Dietze

Das Panel diskutiert Adressierungen, die über einen von rechts okkupierten Heimatbegriff arbeiten. »Heimat« wird sentimentalisiert und an »Abstammung« gebunden, gern über bestimmte Geschlechterbilder und Landschaften »nativisiert« und »andere« Frauen und Männer werden so als fremd, »von anderswo herkommend« ihrer Zugehörigkeit beraubt. Dieser rechten Besetzung von »Heimat« will das Panel kreative Umadressierungen entgegensetzen. Die Panel- Organisatorinnen leiten kurz ins Forschungsfeld »Rechtspopulismus und Geschlecht« ein. Zentral ist u.a., wie Rechtspopulist*innen Gender als Vehikel nutzen, um Diskurse über Zugehörigkeit, »Migrationsabwehr «, Demographie etc. in die Öffentlichkeit zu katapultieren und über »feministische « und »pro-gay« Argumente rassistische Politik gegen Migrant*innen rechtfertigen.

Mit:
Prof. Dr. Birgit Sauer
Prof. Dr. Gabriele Dietze
Prof. Dr. Agnieszka Graff

Moderation: Prof. Dr. Julia Roth und Prof. Dr. Gabriele Dietze

Termine

Anmeldung unter ticket@gorki.de
26/Oktober, 10:00 – 18:00