Banu Cennetoğlu

Werk

ICHWEISSZWARABERDENNOCH
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Installation, 2019

23 Heliumbuchstaben formen den Satz des französischen Psychoanalytikers und Ethnologen Octave Mannoni »Ich weiss zwar, aber dennoch«. Die ortsspezifische Intervention von Banu Cennetoğlu markiert die Diskrepanz zwischen der Anerkennung bestehender sozialer Verhältnisse, dem Drang, diese zu verändern, und der daraus resultierenden Erfahrung des Hinterfragen und Zögerns. Die Ballons werden ohne Tragkonstruktion installiert und ordnen sich jeden Tag neu an. Der Heliumverlust lässt die Buchstabenkette auseinander fallen, wodurch das fragile Band zwischen Sprache und Realität gekennzeichnet wird.

H O W B E I T • Guilty feet have got no rhythm • Keçiboynuzu • AS IS • MurMur • I measure every grief I meet • Taq u Raq • A piercing Comfort it affords • Stitch • Made in Fall • Yes. But. We had a golden heart. • One day soon I’m gonna tell the moon about the crying game,
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Video, Bilder, Sound: 22 Teile 46.685 Dateien
Metadata: 640 Seiten Druckerzeugnis, 2018

Banu Cennetoğlu gewährt mit H O W B E I T einen ungekürzten Blick in ihr digitales Archiv – beginnend mit dem 10. Juni 2006 bis zum 21. März 2018. In chronologischer Abfolge zeigt die Arbeit 127 Stunden, 14 Minuten und 44 Sekunden unbearbeitetes Bildmaterial, das von Mobiltelefonen, Computern, Kameras und externen Festplatten der Künstlerin stammt. Dieses Projekt beginnt mit der Verbreitung von Cennetoğlus UNITED for Intercultural Action’s List – einem wachsenden Dokument, das Informationen über den Tod von Menschen innerhalb oder an den Grenzen Europas seit 1993 verfolgt – bis zur Produktionsdeadline für die Premiere des Werkes im Jahr 2018, die mit Nowruz, dem persischen Neujahrstag, zusammenfiel.

Banu Cennetoğlu lebt und arbeitet in Istanbul. Ihre Werke, die die politischen, sozialen und kulturellen Dimensionen der Produktion, Repräsentation und Verteilung von Wissen thematisieren, wurden im Rahmen von Einzelausstellungen, u.a. im K21 (2019) und Sculpture Center (2019) gezeigt. Ihre Arbeiten waren international zu sehen, u. a. bei der documenta14 (2017). Teilnahme am 3. Berliner Herbstsalon.