Hakan Savaş Mican

Werk

Die Schwäne vom Schlachthof
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Szenische Lesung

Das Theaterstück von Hakan Savaş Mican, das im November 2009 Uraufführung im Ballhaus Nauynstraße feierte, wirft einen Blick auf, bis heute noch, wenig beachtete Aspekte der Geschichte des geteilten Berlin. Aus Interviews ist ein Stück über innere und äußere Grenzen entstanden, bei der deutsch-deutsche sowie deutsch-türkische Geschichte aus postmigrantischer Perspektive erzählt wird. Nun kehren Die Schwäne vom Schlachthof als szenische Einrichtung in Rahmen von 30 Jahre Friedliche Revolution zurück auf die Bühne und ist eine Suche nach verlorenen Erinnerungen an eine vergangene Zeit, als die Grenzen und Mauern durch Berlin und zwischen den Menschen noch sichtbarer Beton waren

Foto von Steffen Osterkamp
© Claas Osterkamp

Souvenirs
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Video, 2017

Hakan Savaş Micans Mutter kam 1972 als Arbeitsmigrantin nach Deutschland, seit 1999 lebt sie wieder an der Schwarzmeerküste der Türkei. Ihr Sohn, ihre monatliche Rente und das zahllos angesammelte Geschirr in einem Keller in Berlin sind ihre letzten Verbindungen nach Deutschland. Seit 18 Jahren plant sie, das Geschirr mit in die Türkei zu nehmen. Mican holt diese Gegenstände aus dem Keller und lädt seine Mutter ein, sich an die einzelnen Stücke zu erinnern. Souvenirs ist der Versuch, eine Vergangenheit zu rekonstruieren und die Suche nach einer Gegenwart, die noch nicht eingetreten ist.

Foto: © Lutz Knospe

Hakan Savaş Mican, Filme- und Theatermacher, 1978 geboren und in der Türkei aufgewachsen, lebt in Berlin und arbeitet seit 2014 als Hausregisseur am Maxim Gorki Theater. Seine erste Inszenierung am Gorki, Schwimmen Lernen, wurde 2014 zum Theaterfestival Radikal jung eingeladen. Teilnahme am 1., 2. und 3. Berliner Herbstsalon.