Offener Prozess
Ausstellung zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes
1/Oktober/2021– 13/März 2022
Die Ausstellung Offener Prozess entwirrt die komplizierte Hintergrundsituation, die den Serienmorden der rechtsextremen Terrorgruppe NSU zwischen 2000 und 2006 den Weg ebnete. Das Projekt hinterfragt das offizielle und gängige Narrativ, das die Gräueltaten weiterhin als Einzelfälle von ideologischem Fanatismus definiert, und zeigt verschiedene Ebenen des institutionellen Rassismus auf, der offen oder latent in die Arbeitsweise der Staatsapparate und das tägliche Leben eingeflossen ist. Im Gegensatz zur lähmenden Zuschreibung der Opferrolle an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, geben mehrere Arbeiten in Offener Prozess deren Verwandten und Gemeinschaften eine Stimme, die sich dem ihnen auferlegten Schweigekonsens widersetzen.
Künstlerische Beiträge von Harun Farocki, Pınar Öğrenci, belit sağ, Želimir Žilnik, Ulf Aminde und Forensic Architecture u.a. widmen sich den Lebensrealitäten von Gastarbeiter*innen, Migrationsgeschichten, dem Alltag in Deutschland und der rechtsterroristischen Gewalt wie dem Alltagsrassismus.
Die Ausstellung Offener Prozess wurde verlängert: Bis 13/März/2022 ist sie in komprimierter Form täglich und bei freiem Eintritt im Gorki Kiosk zu sehen.
Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 16:00 - 22:00
Sa + So: 12:00 - 22:00
Gorki Kiosk, Dorotheenstraße 3
EINTRITT FREI
Führungen:
Während der gesamten Ausstellungsdauer werden Führungen auf Deutsch und Englisch (und optional Türkisch) angeboten.
Die Führungen auf Deutsch finden immer mittwochs um 16 Uhr statt (12.1., 19.1., 26.1., 2.2., 9.2., 16.2., 2.3., 9.3.).
Die Führungen auf Englisch finden alle zwei Wochen freitags um 16 Uhr statt, d.h. am 14.1., 28.1., 11.2., 23.2., 11.3. und Zusatztermin am 13.3. um 14 Uhr.
Führungen auf Türkisch werden am 11.2., 11. und 13.3. optional angeboten. Wenn Sie eine Führung an diesen Daten auf Türkisch wünschen, geben Sie dies bitte bei der Anmeldung mit an.
Die Teilnahme an einer Führung erfordert vorab eine Online-Anmeldung unter besucherservice@gorki.de und ist auf 10 Teilnehmer*innen pro Führung beschränkt. Die Führung ist kostenlos und dauert 30-40 Minuten. Treffpunkt ist der Gorki Kiosk.
Wir empfehlen, eigene kabelgebundene Kopfhörer für die Medien der Ausstellung mitzubringen. Sie können auch vor Ort ausgeliehen werden.
Ausstellungsfotos: Ute Langkafel
Kurator*innen Ayşe Güleç & Fritz Laszlo Weber Kuratorische Beratung Gorki Erden Kosova Szenografie Pia Grüter Ausstattung Jeeyoung Shin Dramaturgie Gorki Edona Kryeziu Künstlerisches Projektmanagement Elena Sinanina Produktionsleitung Alexa Gräfe Technische Leitung Joachim Hering
Begleitend zur Ausstellung fand vom 1/Oktober bis 12/Dezember/2021 ein umfangreiches Vermittlungsangebot mit Führungen und Workshops sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm unter dem Titel ’61–’91–’21: IMMER WIEDER DEUTSCHLAND mit Diskursformaten, Konzerten, Lesungen und Filmvorführungen statt.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit Offener Prozess (www.offener-prozess.de), ein Projekt des ASA-FF e.V.
Der Berliner Herbstsalon wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Projektteam Offener Prozess (ASA-FF e.V.) :
Die Ausstellung ist entstanden im Rahmen des Projekts Offener Prozess – NSU- Aufarbeitung in Sachsen des ASA-FF e.V unter Leitung von Hannah Zimmermann und Jörg Buschmann.
Das Kurator\innenteam Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber hat im Auftrag des Projekts Offener Prozess das künstlerische, gestalterische und kuratorische Konzept der Ausstellung entwickelt. Irène Mélix ist verantwortlich für die Ausstellungsproduktion und die Konzeption der Webausstellung. Für das Vermittlungsprogramm sowie die politische Bildungsarbeit im Kontext der Ausstellung sind Ayşe Güleç, Juliane Phieler und Hannah Zimmermann verantwortlich. Ausstellungsgestaltung und -grafik: please don‘t touch. Programmierung und Medientechnik: YNT Studio. Produktion: Borgmann Ausstellungsbau und Design GmbH. consultant in residence: Sandra Plessing. Layout: Thanh Nguyen Phuong. Programmierung: Daria Samokhvalova. Einfache Sprache: Anne Goldbach, Lucia Staib, Nico Leonhardt, mit Unterstützung von Beate Schlothauer, Frank Pöschmann, Maria Naumann, Sebastian Wenzel. Übersetzungen: ADD teweS Sprachdienst. Beratung: neue untend\ckte narrative